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Neuer Schutz für Säuglinge: Antikörper gegen RSV ab Herbst 2024 verfügbar

Die jährlichen RSV-Epidemien setzen das Schweizer Gesundheitssystem weiterhin stark unter Druck. Doch ab Herbst 2024 stehen neue Präventionsmöglichkeiten zur Verfügung, um besonders gefährdete Säuglinge besser zu schützen.

Vater hilft Tochter bei der Behandlung der Atemwege mit einem Inhalationsgerät.
Bei schweren RSV-Infektionen benötigen Säuglinge und Kleinkinder oft eine Sauerstofftherapie. Präventionsmassnahmen sollen solche Fälle reduzieren.  © MilosBataveljic / E+

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) verursacht auch in diesem Jahr schwere Atemwegserkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern. Jährlich führen RSV-Infektionen in der Schweiz zu Tausenden von Spitalaufenthalten, insbesondere während der kalten Monate. Wie aus einem Bericht des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervorgeht, lagen die Spitaleinweisungen von Neugeborenen und Säuglingen aufgrund von RSV-Infektionen zwischen 2016 und 2021 zwischen 3’000 und 6’000 Fällen pro Jahr.

Doch es gibt Hoffnung: Ab Herbst 2024 soll der monoklonale Antikörper Nirsevimab für Säuglinge verfügbar sein. Er ist kein klassischer Impfstoff, sondern ein monoklonaler Antikörper, der speziell entwickelt wurde, um Säuglinge in den ersten Lebensmonaten vor schweren Verläufen von RSV zu schützen. Das BAG hat hierfür neue Empfehlungen veröffentlicht, die eine breite Anwendung dieses Präparats zur Prävention schwerer RSV-Erkrankungen bei Säuglingen ermöglichen.

Frühgeborene und gesunde Säuglinge betroffen

In der Schweiz erkranken vor allem Säuglinge schwer an RSV, auch wenn sie ohne Vorerkrankungen zur Welt kamen. Jährlich werden etwa 2'000 Neugeborene und Säuglinge hospitalisiert, von denen die überwiegende Mehrheit keine Risikofaktoren wie Frühgeburt oder angeborene Herz- oder Lungenleiden aufweist. RSV-Infektionen verursachen häufig Bronchiolitis und Lungenentzündungen, die intensivmedizinische Betreuung erfordern können. 

Neue Präventionsmassnahmen und Impfstrategien

Neben bekannten Hygienemassnahmen, wie regelmässiges Händewaschen und das Vermeiden von engem Kontakt zu erkrankten Personen, steht ab Herbst 2024 der monoklonale Antikörper Nirsevimab zur Verfügung. Dieses Präparat soll Säuglinge vor schwerwiegenden RSV-Erkrankungen schützen, die in den kalten Monaten auftreten.

Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für den Antikörper Nirsevimab, sodass alle betroffenen Säuglinge davon profitieren können. Für Eltern bedeutet dies einen wichtigen Schutz, um schwere RSV-Erkrankungen zu verhindern und Krankenhausaufenthalte zu vermeiden, die in den Wintermonaten häufig nötig sind.

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